Die Firma Hoesch war einst mit Dortmund ähnlich verbunden wie die Firma Krupp mit Essen, beides international bekannte Größen der Schwerindustrie. Hans-Jürgen Höllein hat früher selbst bei „Kalle Hoesch“ gelernt und gearbeitet. Heute, wo die alten Betriebsstätten der Eisen-, Stahl- und Kohle-Verarbeitung im Ruhrgebiet überall zum Erliegen gekommen sind und der Öffentlichkeit als Museen und Kulturstätten zugänglich gemacht werden, hat er viele solcher Orte besucht und die Vergangenheit der damaligen Betriebsamkeit nachgespürt. Dabei fand er sich teils auch an Stellen und Anlagen wieder, an denen er selbst früher mal gearbeitet hat. Bei seinen Streifzügen durch die Industriekultur sind viele Fotos entstanden, die Hans-Jürgen nun als Vorlagen für Gemälde dienen. Er wandelt die Eindrücke um in lebendige Ansichten der Kulturhistorie. Man merkt den Bildern sofort an, dass der Künstler seine unmittelbare Betroffenheit und Erfahrung mit der „Maloche im Pott“ auf die Leinwände gebannt hat. Auf diese Weise entstanden einzigartige Perspektiven auf Gebäude, Maschinen und Strukturen, die nicht zuletzt durch die stimmigen Farbkompositionen und Arrangements beim Betrachter eine fesselnde Unmittelbarkeit erzeugen.
Mir bot sich die Gelegenheit, einige dieser Bilder zu bedichten. Ich ließ mich in die Gemälde hineiziehen und schrieb meine lyrischen Impressionen dazu in verschiedenen Formen nieder.