Er fliegt am Himmel hoch auf dunklen Schwingen
auf seiner langen Reise durch das Land
bis an der Welten Ende, an den Rand,
den Abgrund, dessen Ende wir besingen.
Die Sonne nur ist Zeuge seines Zuges
und jene Hand, die seinen Knüppel führt,
die eine, die ihn zärtlich fast berührt,
von ferne lenkt die Richtung seines Fluges.
Die schwere Last, der Grund für seine Reise,
er lässt sie los, sie fällt, schlägt donnernd auf
die Erde und ein kolossaler Berg
aus Staub und Sand entsteht auf diese Weise.
Gerechtigkeit nimmt heute ihren Lauf,
gekrönt mit einem hübschen Feuerwerk.
Er fliegt im Himmel hoch auf dunklen Schwingen.
Die Ebenen und Täler im Visier,
entgeht ihm nicht das allerkleinste Tier.
Den Kindern wird er reiche Beute bringen.
Zwei Junge hat der Adler zu versorgen
mit seiner Gattin, die in ihrem Nest,
sie nicht aus ihren wachen Augen lässt
bis er zurückkehrt früh am nächsten Morgen.
Der Horst ist hoch gelegen, kaum erreichen
ihn Feinde, nur die Donnerfeuerhand
des Menschen kann den trauten Frieden stören.
Ein Treffer und ein Fall. Kurz drauf gehören
die Federn ihm und schmücken diesen Reichen
auf seiner langen Reise durch das Land.
Auf seiner langen Reise durch das Land
ergab es sich, dass viele gut betuchte
und hoch gestellte Leute er besuchte
bis er die Auserwählte endlich fand.
In seinen Träumen sah er sie genau.
Er wusste, wie sie aussah, wer sie war.
Allein ihr Wohnort war ihm noch nicht klar,
doch wusste er, sie wird mal seine Frau.
Sie war viel jünger, 15 Jahre eben,
ein blühendes, ein starkes, frisches Leben.
Zu seiner Zeit, nähm sie ihn bei der Hand,
würd treulich ihn begleiten, ihm gebührend
Respekt erweisen, überleiten, führend
bis an der Welten Ende, an den Rand.
Bis an der Welten Ende, an den Rand
zivilisierter Welt ist man gegangen,
um jenen dort zu finden und zu fangen
in jenem fernen, unbekannten Land.
So grauenvoll hat seine Tat doch hart
und tief ins Herz der freien Welt geschnitten,
so hasserfüllt hat sie an ihm gelitten,
verfluchte ihn und des Propheten Bart.
Er soll in seiner Hölle dafür schmoren.
Sein Urteil steht in Fels gemeißelt fest,
doch werden wir ihn keinem Richter bringen.
Sein Tod wird allen klingen in den Ohren.
Wir zeigen euch Verschwörern und dem Rest
den Abgrund, dessen Ende wir besingen.
„Den Abgrund, dessen Ende wir besingen,
den großen Graben namens Einsamkeit,
der euch entzweite, bis ihr wart bereit,
ihn dürft ihr nun gemeinsam überspringen.
Ein guter Gott, der Mann und Frau sich suchen
und finden lässt, der Eheleute mag,
hat heut, an diesem wundervollen Tag,
ein Paar beschenkt mit jeder Menge Kuchen.
Uns anderen schenkt Allah reiche Freude,
die wir mit euch hier teilen, uns erquickt
der Wein aus großer Fülle seines Kruges.“
Der Kadi tritt danach vor das Gebäude
und als er sorgenvoll gen Himmmel blickt,
die Sonne nur ist Zeuge seines Zuges.
Die Sonne nur ist Zeuge seines Zuges,
die Gegend ringsumher fast menschenleer
und auf der Seele liegt die Last so schwer,
das Wissen um das Wesen des Betruges.
Von Weitem hört er wohlvertrautes Rufen
und Lachen, bald trifft er bei ihnen ein,
von seinem Herzen fällt ein schwerer Stein
herab, die Stimmung hebt sich ein paar Stufen.
Doch noch kann er das Dörflein nicht erreichen.
Er sieht ein Rudel um die Häuser schleichen,
das darauf aus ist, Beutetier zu reißen.
Der Mann begegnet ihnen ungerührt.
Ein Wolf versucht, in seinen Arm zu beißen
und jene Hand, die seinen Knüppel führt.
Und jene Hand, die seinen Knüppel führt,
verteilt gekonnt vier wuchtig schwere Streiche.
Dann schaut er fragend, ob es ihnen reiche.
Er weiß, dass ihre Ehrfurcht ihm gebührt.
Die Wölfe ziehen winselnd sich zurück
und überlassen ihm, der sie geschlagen,
die Straße, seine müden Füße tragen
ihn daraufhin das letzte kleine Stück.
Trotz allem, wieder mal hat er gespürt,
wie ehrenvoll der Kampf im Angesicht
des Feindes ist. Wie jung er sich nun fühlt!
Als er dann seine trockne Kehle spült,
erscheint, betörend schön im Fackellicht,
die eine, die ihn zärtlich fast berührt.
Die eine, die ihn zärtlich fast berührt,
und die er schon so lange musste missen,
geleitet ihn zu einem großen Kissen,
dass er zu seinem Reiseziele kürt.
Sie reicht ihm einen großen Teller dar
belegt mit ausgewählten Köstlichkeiten.
Sie weiß genau, ihm Freude zu bereiten,
sie, die ihm einen strammen Sohn gebar.
Ein Sohn von einem weit entfernten Vater,
und einer Mutter aus der fremden Welt,
der in der Hand den Steuerknüppel hält,
macht Witze, hält das, was er sagt, für kluges
Gespräch. Den Vogel steuert moderat er
von ferne, lenkt die Richtung seines Fluges.
Von ferne lenkt die Richtung seines Fluges
ein Spezialist für diese Art von Krieg.
Und endlich ist zum Greifen nah ein Sieg
mit keinerlei Verlusten, sonst betrug es,
das Minimum an eignen weichen Zielen ...
Egal, die Zahl war jedenfalls zu groß.
Ein jeder Sprecher hatte einen Kloß
im Halse, wenn er täglich von den vielen
Verwundeten dem Volk berichten musste.
Und auch, wenn man es bislang recht gut wusste,
die Massen mit gekonnten Zahlenspielen
zu narren, besser war's auf diese Weise.
Die Sparsamkeit war Taktik dieses Zuges,
die schwere Last, der Grund für seine Reise.
Die schwere Last, der Grund für seine Reise,
die Bürde, die seitdem sein Dasein quält,
sie warten alle, dass er sie erzählt.
Musik verstummt, selbst Kinder werden leise.
Sein Auszug sollte ihren Feind erspähen
und dessen Ziele offen zeigen, nur,
bei seinem Aufbruch unter treuem Schwur
konnt niemand wissen, was er würde säen.
In Feind und Gründen hatten sie geirrt.
Verbittert von Geschichte bösem Lauf,
kehrt Heim er mit der hoffnungslosen Kunde.
So hebt er an zu sprechen, schaut verwirrt,
hält ihnen seine Wahrheit in die Runde.
Er lässt sie los, sie fällt, schlägt donnernd auf.
Er lässt sie los, sie fällt, schlägt donnernd auf,
ergießt aus sich des Bombenteppichs Rest.
So wird aus einem fulminanten Fest
Inferno. Das jedoch, nimmt man in Kauf.
Das Dorf, grad noch in Fackelschein getaucht,
ist angefüllt mit Menschen ohne Namen,
die allesamt zur Hochzeitsfeier kamen.
Was brennen kann ist kurz darauf verraucht.
Auf seinem Monitor sieht er die Frucht
gelungener Mission in grün erstahlen.
Dann steuert er den unbemannten Zwerg
zurück zu seines Trägers stiller Bucht.
Vor ihm erstreckt sich, schön, als sollt man's malen,
die Erde und ein kolossaler Berg.
Die Erde und ein kolossaler Berg
aus Schutt und Asche liegt in Rot getränkt.
Ein großer Umkreis Felder ist versengt,
verseucht, und wird für lange, laut Vermerk
der Friedenskommision, die hier ein Stück
Humanität und Recht soll simulieren,
nicht Früchte, noch Getreide produzieren.
Die Fruchtbarkeit des Landes kehrt zurück,
wenn überhaupt, nach zwei Generationen.
Erst dann wird sich hier Leben wieder lohnen
und Bauern bringt der Boden ihrer Welt
Ertrag genug für ihre arme Speise.
Ein Knopf am Joystick: BUMM! Ein Trümmerfeld
aus Staub und Sand entsteht auf diese Weise.
Aus Staub und Sand entsteht auf diese Weise,
mit Förmchen, Schüppchen, eine stolze Burg.
Präzis und stetig, fast wie ein Chirurg,
baut er die Wälle auf, exakte Kreise.
Sein Vater hat sich heute frei genommen.
Das durfte er, denn nun ist er ein Held,
Verteidiger gerechter, freier Welt.
Zur Feier hat der Sohn ein Eis bekommen.
Das Kind ist noch sehr klein, erst vier, fünf Jahre,
versteht nicht, dennoch klärt der Vater auf,
wie Gott, und zwar der Einzige und Wahre,
die gute Welt beschützt, die Feinde auf
der andern Seite lohnt mit einer Bahre.
Gerechtigkeit nimmt heute ihren Lauf.
Gerechtigkeit nimmt heute ihren Lauf.
Ein toter Terrorist kann nicht mehr morden.
Ein General erhält den nächsten Orden
und nichts hält die Gewaltspirale auf.
So ist es halt, das Angesicht des Krieges,
dass Menschen dabei sterben, ist banal,
die Schäden, ohnehin kollateral,
sind hinzunehmen, deren Preis des Sieges.
Und unser Preis? Verschafft es uns den Frieden,
den wir so sehnlich wünschen, wenn er stirbt,
der böse Mann, dem unser Augenmerk
und unser Hass gilt, der auch ihn verdirbt?
Derweil ist unser Geltungsdrang hienieden
gekrönt mit einem hübschen Feuerwerk.
Gekrönt mit einem hübschen Feuerwerk
gehört ein Tag gemeinschaftlicher Feier.
Ein Tag jedoch, erfüllt mit Bombenfeuer,
ist sicher keines großen Gottes Werk.
Wie wäre es, den Teufelskreis zu brechen
und nicht mehr laut in ohnmächtiger Wut
auf alle „Feinde“ sinnlos einzustechen?
Es fehlt dafür an Wissen und an Mut.
Ich hebe an, um meinen Wunsch zu singen.
Er soll als weiße Taube sich erheben
und, allen Stürmen trotzend, sicher schweben.
Dort oben, noch allein, bereits viel länger,
schwebt hasserfüllt der Wunsch der andren Sänger.
Er fliegt am Himmel hoch auf dunklen Schwingen.