Aus Sonetten lassen sich prima Kränze flechten, da sie immer gleich aufgebaut sind und vor allem die Verszahl sich nicht ändert. Es sind immer genau 14 Verse. Für einen Kranz werden 14 Sonette so geschrieben, dass immer der letzte Vers eines Gedichts zum Anfangsvers des nächsten wird. Auf diese Weise erlangt man eine Kette, die letztlich zum Kranz wird, indem der letzte Vers des letzten Gedichts der gleiche wird, wie der erste Vers des ersten Gedichts. Im Ergebnis werden also alle letzten Verse der Sonette als erste Verse der Folgesonette wiederverwendet. Liest man nun diese 14 ersten oder letzten Verse in der bestehenden Reihenfolge, so ergibt sich ein weiteres Sonett, das Meistersonett genannt wird.