Du fliegst auf mich, ich spiele dir
mit krummen Fingern Lieder vor.
Ich stutze, setze Töne aus,
bewege meine Hand empor
um dich genauer zu besehen.
Noch immer fliegst du nicht davon.
Du schenkst mir in der Ruhe Zeit,
die im Betrachtungsmarathon
und im Gefühl von großer Gnade
verstreicht, bis schließlich ohne Wind-
hauch spürbar mir zu hinterlassen,
die Flügel dann auf Reisen sind;
nur nicht sehr weit, du bleibst in meiner
Bewegungssphäre, treu und nah.
Ich spiele sacht, du kehrst zurück;
wir teilen mehr noch, offenbar
auch den Musikgeschmack. Schon wieder
beginnt das Spiel in Zeit und Raum.
Du gehst auf der Gitarre nieder;
ich zupfe dir das Lied zum Traum.
Als du dich aber schließlich doch
zum Abschied in den Abend schwingst,
da bleibt von dir jedoch kein Loch,
weil du ab nun mit mir gemeinsam
in meinem Herzen weitersingst.