Ich will nicht immer aufrecht sein.
Das wirkt mir doch zu sehr gelenkt,
zu sehr bemüht, zu sehr gedrängt,
zu wenig demütig und klein.
Ich will mich auch mal flezen könnnen,
nicht wie ein Baum, der ständig steht,
nicht wie die Uhr, die stetig geht.
Manchmal will ich mir Auszeit gönnen.
Und manchmal will ich diesen kleinen
Schalk in meinem Nacken spüren.
Von ihm lass ich mich gern verführen,
mal zum Lachen, mal zum Weinen.
Authentisch, ja, das stünd mir gut.
Das passte mir in mein Programm.
Der Strom, in dem ich bislang schwamm
treibt mich nur immer mehr zur Wut.
„Empör dich mit uns, sei kein Schwein!“
Oh nein, ich mache jetzt mal Pause,
verlass den Strudel, geh nach Hause.
Ich will nicht immer aufrecht sein.