Mach das Lehrbuch zu, streng deinen Kopf an,
lausche in dein Herz, prüf den Verstand.
Knall den Karren nicht vor jede Wand.
Rühr mit uns Erfahrungsbrei im Topf an.
Allzeit, bei Chaoten, darf es fetzen.
Geier halten immer jenen Keil,
der uns trennen soll, in Klauen feil.
Scheuche sie, doch ohne zu verletzen.
Lyrik muss nicht ohne Pause quellen.
Raste, suche, tausche und versteh.
Mach, dass mensch der Form das „Mehr“ anseh.
Reit auf ihr in wogend-weichen Wellen.
Wenn Xanthippen Yetis zögernd kosen,
endlich ihren Egos widerstehn,
kann auch Poesie lebendig wehn,
und nicht nur Gedichtefleisch aus Dosen*.
Komm, entwickle Lyrik klingend weiter,
kreuze Alt-Erhabenes mit Kraft
neuer Früchte sauersüßem Saft.
Meide den Morast maroder Streiter.
* für die Vegetarier gibt es natürlich „Gedichtgemüs aus Dosen“