Im Kirchtum droben hängen dicke Glocken
ich frag mich manchmal, was die Dinger wiegen
und wie es wäre, wenn sie Sonntags schwiegen.
Sie tun es nicht, sie sollen Leute locken.
Vorm Friedhof auf der Leine hängen Socken
so schwer, dass sich die Haltezweige biegen
gelegentlich geht auch mal einer fliegen
und wird am Boden nicht mehr richtig trocken.
Dem Turmgemäuer innewohnt ein Zauber.
Wenngleich ich wiederkehre wie ein Schwein,
denn dort ists alles andere als sauber,
wird mir im Stillen jeder Glaube plastisch.
Auch einsam bin ich niemals dort allein
und – anders als am Friedhof – nicht sar(g)kastisch.
Dieses Gedicht ist aus einer Aufgabe heraus entstanden: Aus dreißig vorgeschlagenen Reimwörtern waren vierzehn auszuwählen, um ein Sonett zu basteln.