Der Pianist

Die letzten Töne sind verklungen,
doch der Applaus stellt sich nicht ein.
Es spielte laut, er spielte fein,
verharrt noch auf der Bank, gedrungen.

Er wagt es kaum, sich zu bewegen.
Er atmet flach, die Augen zu,
und täuscht sie über seine Ruh;
wollt sie mit seinem Bann belegen.

Die Stille schmerzt. Der Zweifel nagt.
War er zu mutig, zu gewagt?
Er hört, dass jemand leise sagt:

„Genial!“ Und endlich klatschen Hände.
Erst wenige, dann mehr ... Die Wende
erlöst ihn. Zweifel sind vertagt.

Das Gedicht findet sich in folgenden Kategorien:
"Düster bis Stürmisch", "Sonett"

Das Gedicht findet sich in folgenden Büchern:
"Stachels Festungspostille I"