Sonette sind des Barden höchste Kunst.
Er fischt sie aus der Seele tiefstem See,
garniert sie mit der höchsten Berge Schnee,
umwebt sie mit der Sterne güldnem Dunst.
Sonette müssen klingen und sich schmiegen
ins Ohr des Hörers, dann das Hirn erreichen,
dabei die Saiten seiner Sehnsucht streichen
und seine Gunst voll Wonne säuselnd wiegen.
Doch ist das nur der allerkleinste Teil.
Viel mehr noch müssen sie dem Dichter schmeicheln,
auf dass man mit Kritik ihn möge streicheln.
Les ich Sonette, denk ich mir: „Wie geil
war, was der Dichter vorher zu sich nahm,
auf dass ihm dies wie große Kunst vorkam.“