PS: Gruß an den Künstler

Beine hast du, lang und zum Verlieben,
Unterhalb der Brust kein Grämmchen Fett,
Nahtlos braun die Haut, das Haar adrett,
Traumfigur, das Öl zu meinen Trieben.

Makellosigkeit, die Neid befeuert,
Unter deinem Blick schmelz ich dahin ...
Nein, die gibt’s nicht! kommt mir in den Sinn.
Die hat jemand gründlich runderneuert.

Sorgsam wurden Falten retuschiert,
Chancenlos war jeder Krähenfuß.
Hochgepuscht, gerundet, glattgeschmiert
Und egalisiert für den Genuss.
Nichts an dir stellt noch die Quelle dar.
Du bleibst nur ein leerer Avatar.

„PS“ ist auch eine Abkürzung für das bekannte Bildbearbeitungsprogramm Photoshop

Das Gedicht findet sich in folgenden Kategorien:
"Düster bis Stürmisch", "Leistenvers", "Sonett"

Das Gedicht findet sich in folgenden Büchern:
"Stachels Festungspostille II"