Es nieselt schon, lauwarmer Regen
zerstäubt auf die Wiese hinab.
Für viele verhieße er Segen,
doch uns bring er heute das Grab.
Ein Wolkenheer ballt sich zusammen
zu einer erdrückenden Front.
Die müssen der Hölle entstammen,
gewiss nicht dem Horizont.
Sie schwärzen den Tag und verdrängen
uns jeglichen sonnigen Schein.
Sich nähernd mit Panzerschlag-Klängen,
dröhnt Donner durch Mark und durch Bein.
Am Fensterglas Rinnsale fließen,
die niemand zuvor hat bestellt.
Aus Nieseln wurd Schütten, jetzt gießen
Gewässer sich auf diese Welt.
Ein mächtiges Pauken begleitet
den Sturm, der uns tosend umtobt.
Die Löcher im Dach sind geweitet,
als hätt er das vorher geprobt.
Die Wasser durchdringen den Speicher;
es tropft schon im obersten Stock.
Der Boden darunter, noch weicher,
entstammt, wie das Haus, dem Barock.
Ein Knall und ein Blitz - die Elektrik
blieb von all dem Nass nicht verschont.
Das Dach folgt der fehlenden Statik.
Fortan ist das Haus unbewohnt.
Die in sich gesackte Ruine,
vom Wasser in Gänze durchweicht,
begrub neben mir die Cousine.
Zum Abschied hat's nicht mehr gereicht.