Ich könnt mich, wenn ich wollte, grämen,
mich fremd für andrer Worte schämen,
für andrer Handeln ohnehin.
Nur seh ich darin wenig Sinn.
Es macht mir nun mal nicht zu schaffen,
wenn andere sich selbst zum Affen,
zum Horst, zu wem auch immer machen
und voll durchs Normenraster krachen.
Die meisten muss es wohl betören,
zu einer Gruppe zu gehören.
Ist Haten darin ganz weit vorn,
dann stößt man halt ins gleiche Horn.
Da wird an andrer Bein geschifft,
damit es einen selbst nicht trifft.
Wer dabei disst besonders viel,
wird dafür selber selten Ziel.
Verteidigt wird der Opfer Qual
mit Stempelaufdruck „Unnormal“,
als wäre Konformismus gut
und nicht der Grund die eigne Wut.
Es fühl sich, wer im Mainstream speit,
als Pfeiler der Gerechtigkeit.
Das kommt mir sehr geheuchelt vor.
Die Fremdscham ist nicht mein Ressort.