Ein gutes Gedicht?, so hör ich dich fragen,
Was macht es wohl aus? Ich will es dir sagen:
Zunächst einmal sei da der Reim,
der sollte bitte sauber sein!
Er sei auch stets vertreten im Vers
an dessen Ende, das ist sehr erbeten!
Der Rhythmus, willst du niemanden foltern,
darf unter keinen Umständen irgendwo (wo auch immer das sei!) holpern.
Die Hebungszahl, nur das ist erhaben,
muss absolut synchron im Gleichschritt traben.
Hab alle Längen gleich bemessen,
damit auch die Optik sei niemals vergessen.
Die Verszahl pro Strophe, du siehst es hier schon,
schreib’s hinter die Ohren und lerne dazu,
gibt dir nur im Ebenmaß Ehre und Lohn.
Gar klingend geht jeder Vers dann zur Ruh,
doch niemals betont, denn das ist nur Schmu.
Zumindest darfst du solches nicht wechseln,
willst du die Strophen kunstvoll drechseln.
Richtig, fast hätt ich’s vergessen:
Sei auf Jamben nur versessen!
Vermeiden sollst du Inversionen,
für dich sie sich gewiss nicht lohnen.
Zuletzt fällt mir noch dieses eyn:
Die Sprach, sie muss moderne seyn.
Noch hüte dich vorm Haufenreim
(den nimmt der Dichter „Fälltnixein“),
dann wird, ganz ohne Waise,
dein Werk auf seine Weise
ein hübsches Kleinod werden.