Und wieder ist ein Kind durch eines Kindes Hand gestorben.
Ein Messer blitzt, es droht der Satz: „Du hast mich provoziert!“
Der Tod hat sich erfolgreich um zwei Seelenheil beworben.
Er schleicht nicht durch die Hintertür, er kommt herein stolziert.
Weshalb hat einer eines andern Lebenszeit vermessen?
Was ließ ihn glauben, seine wäre mehr als jene wert?
Weshalb hat er sich selbst und haben andre ihn vergessen?
Wer nahm sein Selbstvertrauen, hat die Ohnmacht ihm vermehrt?
Doch macht es Sinn, sich lang des Mörders Leben zu besehen,
statt Opfer zu beklagen und Verwandte zu betreun?
Nicht „statt“, nur „auch“! Denn letztlich ist es besser zu verstehen,
was Täterwerdung hindert, als es ständig zu bereun.