Heute durften wir mit dir
streifen durch das Krautgewirr.
Beinwell, Giersch und Gundermann,
Gänseblümchen, Löwenzahn ...
Alles sahen wir uns an,
kreuzte es nur unsre Bahn.
Auch zu Tannen, Kiefern, Fichten,
wusstest du uns zu berichten.
Blutwurz, Linde, Habichtskraut -
„Kinder, seid mal nicht so laut!
Wollen hören, welche Schätze
uns die Dame anvertraut.“
Weiter ging es ohne Hetze
zu dem Ort, wo mal aus Schnee
eine Kirche hat gestanden,
wo sich roter, weißer Klee
und auch Wiesenschaumkraut fanden.
Breiter, spitzer Wegerich
(letzterer versteckte sich),
Wiesensalbei, Mädesüß
ringsumher zu unsren Füß'
gaben sich ein Stelldichein.
Zwischendurch war Zeit für Glück:
Jeder nahm ein kleines Stück
(einen Zettel) aus Papier,
darauf dann notierten wir
einen Wunsch (ob groß, ob klein,
sollt uns überlassen sein).
Wünsche kamen in die Dose,
Kinder durften derweil wippen ...
Dann, zurück im Gäste-Haus,
(schnell getauscht die nasse Hose)
wurd bei leckrem Tee gequatscht,
wurden Himbeeren zermatscht
und in Öl mit flüssig Wachs,
einem winzgen Honigklacks
und Jojoba kurz verrührt.
Alles sah so lecker aus,
hätt als Naschwerk fast verführt,
musste noch zum Kühlen raus.
Schließlich wurd erneut püriert
(dadurch gleichsam emulgiert)
und in Gläser abgefüllt.
Darauf kam ein kleines Schild:
„Himbeerbutter für die Lippen“