Kapitän Grünbart

Der Kapitän Grünbart sticht wieder in See
mit seiner verwegenen Crew.
Erst schaut er zum Bug, dann nach Luv und nach Lee,
zum Heck und zum Mastkorb dazu.
Woher hat der Käpt‘n den Namen denn bloß?
Von Algen und Moos, von Algen und Moos,
die wachsen aus seinem Gesicht.

„Setzt Segel und lichtet den Anker geschwind!
Wir fahren hinaus in die Flut.“
Das Steuerrad wirbelt. „Halt Kurs hoch am Wind!
Halt zu auf die stürmende Wut!“
Weshalb bringt der Käpt‘n die Crew in Gefahr?
Dafür sind sie da, dafür sind sie da.
Es ist ihre grimmige Pflicht.

Die Nussschale taumelt die Küste entlang,
nimmt Kurs auf das kragende Kliff.
Das Brausen verschluckt fast den angstvollen Klang,
der vorne entspringt von dem Riff.
Wer hat da gerufen? Wer ist dort in Not?
Sie finden ein Boot, sie finden ein Boot,
das gleich an den Spitzen zerschellt.

Zur rechten Zeit sind sie mal wieder zur Stell
und entern das berstende Wrack,
ziehn über die schwankenden Planken gar schnell
Besatzung samt Maus, Sack und Pack.
Wie kann man sie ehren? Wer zahlt sie denn schon?
Der Dank ist ihr Lohn, der Dank ist ihr Lohn.
Sie sind uns zur Rettung bestellt.

Das Gedicht findet sich in folgenden Kategorien:
"Allgemeine Reime", "Heiter bis Wolkig"

Das Gedicht findet sich in folgenden Büchern:
"Stachels Festungspostille III"