„Deine Zeit ist abgelaufen“, sagt das Kind zu mir.
„Papa, endlich ist es so, dass ich mal nicht verlier.
Bis zur letzten Frage lagen beide wir gleichauf.
Meine Antwort gab ich bis zum Gong, du kamst nicht drauf.“
„Deine Zeit ist abgelaufen“, sagt der Mann zu mir.
„Denk daran, beim nächsten Mal, bevor ich dich massier,
brauche ich noch ein Rezept, sonst gibt man mir kein Moos.
Fehlt es, macht die Krankenkasse keines für mich los.“
„Deine Zeit ist abgelaufen“, sagt die Frau zu mir,
grinst mich feixend an, zeigt mit dem Daumen Richtung Tür.
„Wenn du noch mehr von mir willst, leg Knete auf den Tisch.
Oder du ziehst Leine, denn sonst mache ich dich frisch.“
„Deine Zeit ist abgelaufen“, sagt zu mir der Tod.
„Bin nun hier, um dich zu holen. Spring schon in mein Boot!
Werde dich nun mit mir nehmen auf die letzte Reise.
Doch den Deckel schlag ich dir nicht zu. Ich schließ ihn leise.“
„Deine Schuh sind abgelaufen“, flüstert Petrus leis.
„Zieh sie aus, komm näher, setz dich zu uns in den Kreis.
Du kommst grad zur rechten Zeit, wir stelln uns alle vor.
Sag mal, musstest du denn lange warten vor dem Tor?“
Was ist ein „Weiter-Gedicht“?
Nach vorgegebenem Muster lassen sich weitere Strophen (vor allem mit neuen Bedeutungsebenen) bilden, die passend in das Gedicht eingefügt oder angehängt werden können.
Muster für dieses Gedicht:
- Strophe zu je 4 Versen im Paar-Reim,
- die Position von „abgelaufen“ ist fest (erster Vers der Strophe, Heber 3 und 4),
- thematisch soll das Wort „abgelaufen“ im Mittelpunkt stehen.