Ich bin, da gibt es nichts zu deuten,
von Lyrik vielfach fasziniert
und mag sogar, was manchen Leuten
erscheint, als wär's nur hingeschmiert.
Es geht, nach meinem Kunstverständnis,
nicht unbedingt um Perfektion.
Viel wesentlicher: Aus Erkenntnis
besteht der eigentliche Lohn.
Gedichte können viel bewegen.
Sie rühren mich und spenden Trost.
Ein paar vermögen zu erregen
und manches hat mich gar erbost.
Ich sitze zwischen allen Stühlen,
denn auch das Innen mag ich sehn,
will lesen, hören, denken, fühlen,
auf allen Ebenen verstehn.
Wenn ich in Lyrikwäldern wander,
dann hab ich keine Axt dabei.
Die Verse falt ich auseinander,
leg Blätter, Knospen, Triebe frei.
Den Stamm versuch ich zu umfassen
und spür der rauen Borke nach,
doch achte drauf, zu unterlassen,
dass wegen mir ein Ästlein brach.
Der Falter, der sich vor dem Vogel
im Rindentarnlivree versteckt,
wird nur, wie auch des Eichhorns Kogel,
mit etwas Akribie entdeckt.
Den Baum mag ich in Tiefe spüren,
da reicht kein scheuer Blick vom Boden,
versuche, vieles zu berühren,
doch nicht den Lyrikwald zu roden.