Ich weiß nicht, wie es besser ist:
Mit Ehrlichkeit oder mit List?
Ist's etwa sinnvoll zu taktieren
oder ganz offen zu agieren?
Was ist der beste aller Wege,
auf dem ich Ängste und auch Sorgen,
die quälen, denke ich an Morgen,
in eure Hirn' und Herzen lege?
Doch wär all' das nicht ohne Sinn?
Ich bin doch bloß WutbürgerIn.
Der Mensch vermag nicht viel allein.
Wir sind vereinzelt oft zu klein.
Was könnten wir, vereint, erreichen,
anstatt die Segel schnell zu streichen.
Wenn wir sie nur gemeinsam lösten,
die Krisen, die uns heute dräuen...
Wir könnten uns auf Zukunft freuen,
Probleme meistern, selbst die größten.
Es wär für alle ein Gewinn,
doch bin ich nur WutbürgerIn.
Was mich bewegt ist nicht die Wut,
die wie ein Abgrund auf sich tut
und hungrig droht, uns zu verschlingen.
Sie hält nicht mal vor guten Dingen.
Nein! Heilig Zorn will mich durchwallen.
Er ist ihr produktiver Bruder,
der trotzig legt die Hand ans Ruder,
damit bald alte Zöpfe fallen.
Wo wirst du steh'n, wo zieht's dich hin?
Kämpfst du mit mir WutbürgerIn?
Gewiss läuft niemals alles rund,
doch dafür habe ich den Mund.
Durch Schweigen ändert es sich nicht,
deshalb: Protest ist Bürgerpflicht!
Ind stelle unbequeme Fragen
und leg den Finger in die Wunde,
begegne Ignoranz mit Kunde,
wo Grenzen in den Himmel ragen.
Schau einfach mal genauer hin!
Ich bin nicht Wut-, nur: BürgerIn.